
Die Sommerferien sind vorbei und du setzt dich hin, mit einer Tasse Kaffee und erinnerst dich zurück an die gemeinsamen Ferien mit deinen Kinder oder Teenagern. Waren sie harmonisch? War für jeden etwas dabei? Konntest du als Mama oder Papa dich auch einmal erholen? Wurden alle Bedürfnisse gehört, gesehen, bedient und hatten alle ihre Freude an diesen gemeinsamen Tagen? Es ist nämlich gar nicht mal so einfach, alle Bedürfnisse einer Familie unter einen Hut zu bringen. Der Aquapark bietet Spass und Abwechslung, aber sicher keine Erholung. Dein superspannendes Buch lesen findet deine Kleine, dein Kleiner jedoch gänzlich uninteressant, möchte diese/r doch lieber eine weitere Stunde im Pool planschen. Die Teenager stehen später auf und verpassen jedes Frühstück, welches dir als genussvolle Mahlzeit und Start in den Tag jedoch so wichtig gewesen wäre? Und überhaupt ist es an diesem Buffet des Vielsterne-Hotels viel zu laut und zu umtriebig gewesen? Wann war Zeit für echte Erholung und vielleicht sogar gemeinsame Pärchenzeit als Eltern? Ein gemütliches Nachtessen bei mediterraner Küche, oder ein Abendspaziergang in einer ungewohnten, schönen Umgebung? Hatte dies alles Platz? War Zeit für deinen Beauty-Termin oder dein Fachbuch über dein jobliches Interesse?
Und wie ist es jetzt, wo der Alltag von Schule – egal welcher Alterklasse – oder der Lehrstelle wieder Einzug gehalten hat? Wo Elternabende, Informationsveranstaltungen, Physio- oder Zahnarzttermine, die Reit- oder Tennisstunde und das wöchtenliche Fussballturnier anstehen?
In unserer schnelllebigen Welt sind wir als Familie ständig unterwegs. Es ist gar nicht mal so einfach, sicherzustellen, dass die Bedürfnisse eines jeden Familienmitgliedes gehört werden. In einer Familie zusammenzuleben bedeutet oft einen Spagat zwischen den unterschiedlichen Bedürfnissen und Wünschen aller Familienmitglieder hinzulegen. Jedes Kind ist einzigartig und bringt seine ganz persönlichen Wünsche und Bedürfnisse mit in die Familie. Der eine möchte am liebsten den ganzen Tag draußen spielen, der andere braucht mehr Ruhe zum Lesen. Manche Kinder sind eher introvertiert, andere extrovertiert. Diese Vielfalt macht eine Familie bunt und spannend, stellt Eltern aber auch vor Herausforderungen. Wir müssen unter einen Hut bringen, was auf den ersten Blick nicht zusammenpasst. Doch wie kann man als Eltern dafür sorgen, dass sich jeder gehört und verstanden fühlt?
Die Lösung liegt auch hier in der Kommunikation und in der Kompromissbereitschaft.
Kinder fühlen sich gehört, wenn Eltern ihnen aufmerksam zuhören, ihre Sichtweise verstehen und gemeinsam nach Lösungen suchen. Manchmal braucht es Kreativität, um allen Wünschen Raum zu geben – etwa durch Zeitfenster, in denen jedes Kind mal an der Reihe ist.
Und wie findet Mama/Papa auch mal Zeit für sich selbst? Neben den Bedürfnissen der Kinder dürfen die Eltern ihre eigenen Wünsche nicht vergessen. Gerade Mütter, die oft die Hauptlast der Familienarbeit tragen, sollten sich regelmäßig Zeit für sich selbst nehmen. Ob ein Spaziergang in der Natur, ein Treffen mit Freundinnen oder ein entspannendes Bad – Auszeiten sind wichtig, um neue Kraft zu schöpfen. Wenn wir als Eltern ausgeglichen sind, kann auch der Alltag mit sehr viel mehr Ruhe abgewickelt werden. Dies merken Kinder und Teenager genau. Wer Ruhe und Gelassenheit ausstrahlen kann, wird diese Stimmung auch auf andere übertragen können. Die Balance zwischen Individualität und Gemeinschaft zu finden kann mitunter herausfordernd sein, aber es ist nicht unmöglich.
Mit dem Grundsatz, dass jedes Familienmitglied mit seinen Bedürfnissen ernst genommen wird, gleichzeitig aber auch den Wert des Zusammenhalts und des Kompromisses erkennt, schaffen wir eine Basis, die zu einem guten Gelingen beitragen kann.
Regelmäßige Familienrituale wie gemeinsame Mahlzeiten, Ausflüge oder Spiele können das Gefühl von “Wir” stärken. Wichtig ist, dass alle Beteiligten offen miteinander kommunizieren und viel Verständnis füreinander zeigen. Nur so kann eine Atmosphäre der gegenseitigen Wertschätzung entstehen, in der sich jeder Einzelne geborgen und zugehörig fühlt.
So wird die Familie nicht zur Herausforderung, sondern zu einer wunderbare Quelle der Kraft und Geborgenheit.
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